Exakt 106 Personen meldeten sich bis dato als Straftatopfer bei der Außenstelle Ahrweiler. Das sind etwas weniger als im vergangenen Jahr. Insgesamt hat sich die Zahl der Fälle bei der Außenstelle Ahrweiler innerhalb von 15 Jahren mehr als verdoppelt. Dadurch wird auch die zunehmende Kenntnis des WEISSEN RINGS als Opferhilfeorganisation im Landkreis deutlich. Äußerst positiv wirken sich dabei die Kontakte zu Justiz, Polizei oder Verwaltungseinrichtungen, zu Ärzten, Kliniken und Behörden sowie zu den Medien aus. Durch Mitwirkung in diversen Arbeitskreisen und einer aktiven Vernetzung mit anderen Hilfe- und Unterstützungsorganisationen ist sichergestellt, dass die Opfer nicht alleine gelassen werden.
Bei einem Drittel der Opfer handelte es sich um Körperverletzungsdelikte. Vorrangig war dabei Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Wegen Sexualstraftaten haben sich 22 Personen gemeldet. Mobbing und Stalking nahmen zu. Weitere Vorkommnisse verteilten sich auf Delikte wie z.B. Einbruch, Diebstahl, Raub, Erpressung, Brandstiftung oder Verleumdung. Auch das Internet, vor allem über soziale Netzwerke, wird zunehmend für kriminelle Machenschaften missbraucht.
Die Arbeit beim WEISSEN RING fordert intensiven Einsatz von den ehrenamtlichen Opferhelfern. Sie leisten mitmenschlichen Beistand, unterstützen bei der Suche nach Hilfsmöglichkeiten, begleiten zu Gerichtsverhandlungen und Behörden oder helfen beim Ausfüllen von Formularen. Sie halten durch qualifizierte Weiterbildung ihr fachliches Können aufrecht. Das Team der Außenstelle Ahrweiler umfasst aktuell 16 Frauen und Männer. Damit ist Hilfe für Straftatopfer knapp sicher gestellt. Deshalb werden stets auch neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesucht, die sich mit Engagement einer wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe widmen möchten.
Für die Opfer kostenfrei - waren die Helfer in diesem Jahr über 2.600 Stunden und fast 7.500 Kilometer im Einsatz. Neben immaterieller Hilfe wurden auch 12.350€ als materieller Beistand in Form von Geldbeträgen oder Beratungsschecks für Rechtsanwälte oder Therapeuten geleistet. Zusätzlich konnten Zuwendungen von der Stiftung „Rheinland-Pfalz für Opferschutz“ und der Stiftung „Nachbar in Not“ des Landkreises für Straftatopfer erreicht werden.
Neben der Opferhilfe sind die Ehrenamtlichen der Außenstelle auch vorbeugend und aufklärend durch die Öffentlichkeitsarbeit aktiv. Mit Interviews, Vorträgen sowie Informationsständen waren sie heuer fast 80-mal präsent. In Medienbeiträgen äußerte sich die Außenstelle öffentlich zu aktuellen Geschehnissen und ist damit auch auf diesem Wege für Opferbelange eingetreten.
Für Ratsuchende oder an Mitgliedschaft Interessierte ist die Außenstelle Ahrweiler telefonisch unter 02655-961259, über E-Mail weisser-ring-ahrweiler@t-online.de oder den Opfer-Ruf „116006“ oder über die Homepage www.weisser-ring.de erreichbar. Dort können Sorgen und Probleme über ein Kontaktformular diskret mitgeteilt werden. Vertraulichkeit ist in jedem Fall gewährleistet.